Cherie Redecker vom Conway Factory Racing / TSV Werneck berichtet über ihre Erfahrungen beim Mediterranean Epic XCM Etappenrennen, das vom 13.-16.02.2020 in Valencia stattfand:
Es ist gut, dass die Saison endlich losgeht. Diese begann mit einem der härteren Etappenrennen, die ich bis jetzt gemacht habe. Da wir ein Olympiajahr haben, hatte auch das Frauenfeld des Rennens stark besetzt. Die Strecken waren technisch anspruchsvoll, aber lohnend.
Etappe 1 (63 km/1350 Hm) war ein harter Start. Ich wusste, dass ich fit bin, aber die Renngeschwindigkeit war noch nicht da. Beim ersten Aufstieg konnte ich nicht mit den Frontdamen mithalten, also habe ich mich in meinen eigenen Rhythmus gesucht. Der Single Trail war super steinig und gab mir das Gefühl, als wäre ich wieder in Südafrika. Für die erste Rennhälfte konnte ich zusammen mit Lotte Koopmans auf einigen der offenen Straßen arbeiten aber auf der zweiten Streckenhälfte fand ich mich alleine wieder. Die Etappe habe ich auf dem 9. Platz beendet.
Etappe 2 (55 km/1580 Hm) war ein bittersüßer Tag. Mit nur 3 Minuten Rückstand zum 3. Platz war ich entschlossen, möglichst lange bei den Frontdamen zu bleiben. Ich fühlte mich super stark und konnte beim ersten Aufstieg bei den Mädels bleiben. Leider habe ich auf dem Abstieg einen Reifendefekt bekommen, was mich viel Zeit gekostet hat. Als ich endlich in die Tech-Zone kam, wechselte Heiko schnell das Rad und ich konnte wieder losfahren. Das Klettern hat so viel Spaß gemacht, dass ich mein Unglück vergessen und den Rest der Etappe genießen konnte, bei der ich auf den 18. Platz und auf Platz 12 in der Gesamtwertung kam.
Etappe 3 (84 km/1300 Hm) war ein weiterer Tag voller lustiger und technischer Trails. Da Wochenende war, waren die spanischen Radsportfans recht zahlreich unterwegs und motivierten uns auf der längsten Etappe des Rennens. Es war nicht nur ein Rennen für mich sondern auch für Heiko, da er jedesmal in der Tech-Zone ran musste. Zum Glück hatte ich keine technischen Probleme und konnte die Etappe als Zehnte beenden und etwas Zeit in der Gesamtwertung gutmachen.
Etappe 4 (50 km/1480 Hm) war die schwerste für mich. Mein Plan war, fahren bis du explodierst. Leider fühlten sich meine Beine anders an und ich habe richtig gekämpft. Der brutale lange Aufstieg machte es noch herausfordernder. Nach der Abfahrt habe ich mich nochmals motiviert und das letzte bisschen Energie aufgerufen. Ich wollte das Rennen ohne Reue beenden und konnte am Ende mein bestes Einzelzeitfahren bis zum Ziel durchziehen. Trotz Rückstand habe ich es geschafft, als Etappenzwölfte den 12. Platz in der Gesamtwertung zu behalten, um gerade mal 12 Sekunden. Für den Saisoneinstieg hatte ich mir ein besseres Ergebnis erhofft, aber wenn man das Defektpech in Etappe 2 bedenkt und dass sich die Beine auf Etappe 4 nicht gut anfühlten, bin ich mit dem Ergebnis doch zufrieden.
Als nächstes steht nun das Andalucía Bike Race vom 25. Februar – 1. März 2020 auf meinem Rennprogramm.